So
Freunde, was hat sich alles so getan bei mir in letzter Zeit? Das
erfahrt ihr alles hier und noch viel mehr. Unter anderem, wie ich
wieder zu etwas mehr Lebensqualität gekommen bin und was meine
Flugausbildung so macht. Zu dem erzähle ich euch noch von einer
kleinen Reise in einem kleinen Flugzeug quer durch die USA und ich
kläre die Frage: Wer ist der wichtigste Mensch in meinem Leben?
Schnallt euch an, es gibt viel zu lesen und jede Menge Bilder!
Fangen
wir mit meiner Berufspilotenausbildung hier in den USA an.
Nach
meiner bestandenen Privatpilotenausbildung bin ich nahtlos in die
Berufspilotenausbildung übergangen. Diese kann man mit
Instrumentenflugberechtigung machen oder ohne. Der Vorteil mit ist
der, dass man auch bei Wolken verhangenem Wetter fliegen darf (nach
Instrumenten eben, wie es der Name schon sagt). Ich absolvierte
natürlich das volle Programm.
Lasst
mich kurz erklären was der Unterschied in der Ausbildung an sich
ist. Wenn man die Privatpilotenausbildung macht, guckt man zu 90%
raus und nur zu 10% auf die Instrumente. In der
Instrumentenausbildung guckt man zu 100% nur auf die Instrumente und
gleicht diese miteinander ab, denn in einer Wolke ist alles grau und
man sieht keinen Referenzpunkt mehr außerhalb. Also lernt man schön
und der Reihe nach die Instrumente zu interpretieren und zu
vertrauen. Dazu kommt noch das wichtigste Fluginstrument heutzutage,
das GPS, mit all seinen Funktionen. Zudem habe ich mich dazu
entschieden, die komplette Theorie für die Instrumentenausbildung
online von meinem Laptop aus zu machen, da ich in meinem Apartment
mehr Ruhe habe und mir die Zeit selbst einteilen kann. Dies war aber
letztes Jahr nur bedingt möglich, denn die Flugschule hatte nur eine
Bestätigung von der Flugaufsichtsbehörde (FAA) für den
DVD-Instrumentenkurs. Mit dem ich anfangs auch angefangen wollte aber
ich konnte diesen es nicht auf meinem Laptop installieren und so
blieb mir nur der online Kurs. Die Flugschule versicherte mir, dass
sie in den nächsten Tagen auf die Bestätigung von der FAA für den
online-Instrumentenkurs erhalten würde.
Ich
sollte aber nicht so weit im Stoff fortschreiten. Also fing ich mit
dem Fliegen an und stellte die Theorie etwas in den Hintergrund.
Kurz
vor Weihnachten, genauer gesagt einen Tag vor meinem Abflug in den
Weihnachtsurlaub nach Deutschland, kam dann endlich die Bestätigung
von der FAA für den online-Instrumentenkurs. Mit dem Flugstunden bin
ich nur so weit vorangekommen, bevor es zu den komplexen Manövern
kommt.
Wieder
zurück in den USA hab ich dann endlich richtig mit dem
online-Instrumentenkurs anfangen können. Zudem habe ich mich dann
aber entschieden erst die komplette Theorie abzuschließen und dann
erst wieder ins Flugzeug zu steigen um die Instrumentenflugausbildung
abzuschließen. Mir sind neben der Fliegerei unter anderem auch
andere Sachen wichtig, deshalb lasse ich mir Zeit.
Kurz
zu meinem Weihnachtsurlaub in Deutschland:
Dieses
Mal bin ich nicht von hier aus über New York nach Berlin geflogen,
sondern über Vancouver in Kanada, Heathrow in Großbritannien und
Frankfurt am Main. Um nach Vancouver zu gelangen bin ich von Portland
aus 7 Stunden mit dem Bus gereist. Es war eine wunderschöne Busfahrt
und ich konnte so noch mehr von der wunderschönen Natur des Landes
sehen, außerdem hat mich die Busfahrt je nur $35 gekostet und mehr
Beinfreiheit als im Flugzeug hatte ich auch. Die reine Fahrzeit an
sich hatte nur 6 Stunden gedauert, mit einem Stopp in Seattle und
einem kurz vor der Grenze zu Kanada. Die Einreise an der Grenze in
Kanada hat etwas länger gedauert.
An
sich ist Vancouver in Kanada auch eine sehr schöne Stadt und vor
allem sehr sauber, ich konnte sie nur nicht so besichtigen, da ich
nur knapp 1,5 Stunden hatte um meinen Flug zu bekommen.Vom Zentralen
Busbahnhof in Vancouver bin ich dann mit dem sogenannten „Skytrain“
einer Ober- und Unterirdischen Fahrerlosen Bahn gefahren.
Auf
Grund von technischen Problemen mit dem Feuerlöschsystem im hinteren
Gepäckraum, verzögerte sich der Start um 1,5 Stunden, sodass meine
Anschlussflüge in Heathrow und Frankfurt/Main weg waren. Die
Lufthansa, mit der ich geflogen bin, hatte aber schon Anschlussflüge
für mich gebucht, so dass ich dann letztendliche 4 Stunden später
in Berlin Tegel ankam. Dank W-LAN in den Flughäfen konnte ich auch
meine Schwester von der Verspätung informieren.
Im
letzten Flug von Frankfurt nach Berlin Tegel habe ich dann noch einen
älteren Sitznachbarn gehabt, der aus Shanghai auch nur zum
Weihnachtsurlaub nach Berlin kam. Mit ihm habe ich mich die 50
Minuten Flug gut unterhalten. Das war auch der Grund warum ich
diesmal einen Flug mit mehreren Stopps gebucht habe, um interessante
Menschen kennenzulernen!
Für
die Zeit in Deutschland habe ich mir dieses mal einen Mietwagen
genommen um flexibel zu sein. Ich habe viel Zeit mit meiner Familie
und Freunden verbracht. Zudem habe ich in Berlin noch an 2
Veranstaltungen zum Thema „Mehr Geld in sein Leben rufen“
teilgenommen und dabei coole Leute kennengelernt.
Die
Rückreise im Januar aus Deutschland verlief fast reibungslos. Trotz
verspäteter Ankunft in Kanada habe ich dann doch noch meinen Bus
zurück nach Portland bekommen. Allerdings hat mich diesmal die
Taxifahrt vom Flughafen bis zum zentralen Busbahnhof in Vancouver
nochmal $30 extra gekostet, aber was solls. Im Großen und Ganzen ein
gelungener Deutschlandurlaub.
Nun
aber zum wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Der
natürlich ich selbst bin! Denn ich bin der festen Überzeugung, das
niemanden einen glücklich machen kann, wenn man nicht vollkommen
glücklich und zufrieden mit sich selbst ist, und sich so akzeptiert
wie man eben ist, Einzigartig! Ich entwickele mich stets weiter und
lerne immer wieder Neues dazu, und so bekam ich wieder etwas mehr
Lebensqualität zurück. Hier die Geschichte wie es dazu kam:
Ich
gehe gern wandern und spazieren, so auch Anfang dieses Jahres als ich
wieder zurück in den USA war. Ich machte mich auf zu einem 5 Meilen
Wanderweg zu einer höher gelegenen Aussichtsplattform. Als ich
wieder zu Hause ankam schmerzte mein rechtes Knie und die rechte
Seite meiner Hüfte. Das war allerdings nichts Neues, irgendwie hatte
ich immer nach langem Spaziergängen Schmerzen in den selben
Bereichen. Nun ging ich aber gezielt den Ursachen auf dem Grund.
Mein
Augenmerk fiel zuerst auf meine Wanderschuhe, an sich gute
Wanderschuhe der Firma Lowa. Nach einigen Recherchen im Internet, bin
ich dann auf „Barfußschuhe“ aufmerksam geworden und schaute mir
diverse Videos zum Laufstil damit an. Dabei fiel mir auf, dass man
mit den Barfußschuhen anders laufen muss bzw. sollte, nämlich mit
dem sogenannte Vorder-/Mittelfußlauf. Bei dem man zuerst, wie es
eigentlich vom Körper vorgesehen ist, auf dem Vorder- bzw. Mittelfuß
aufkommt und so die Muskeln als natürliche Dämpfung nimmt.
Nach
ersten Gehversuchen in den für mich neuen Laufstil, kam ich mir sehr
sehr wackelig auf den Füßen vor. So fand ich dann einen weiteren
Nachteil der „modernen“ Schuhe, die ich bis dato auch immer
getragen habe, heraus. Nämlich das auch meine Zehen im Laufe der
Zeit aneinander gedrückt bzw. gepresst wurden.
Und
wer sich jetzt seine Zehen mal genauer betrachtet, dem wird
auffallen, dass auch seine Zehen aneinander, meistens von außen nach
innen, gedrückt bzw. gepresst sind/wurden. Und das der große Onkel
vermutlich auch eine Neigung nach Rechts bzw. Links macht. Natürlich
ist das nicht, eher durch die „modernen“ Schuhe antrainiert.
Der
größte Unterschied zwischen „modernen“ und Barfußschuhen ist
die Sohle. Während „moderne“ Schuhe, egal von welcher Marke,
fast immer eine sogenannte Versensprengung verbaut ist, was nichts
anderes als eine Art Kissen ist, die die Verse beim Auftreten
abdampfen soll und so immer einen kleinen Absatz hat, haben
Barfußschuhe hingegen eine sehr dünne aber flexible Gummisohle. In
meinen neuen Barfußschuhen ist die Sohle zum Beispiel 2mm dick, plus
eine 1mm dicke Einlegesohle, die man auch weglassen kann um eben
wieder jeden Untergrund zu spüren und die Fußmuskeln zu stärken.
Dabei wird auch klar, warum man mit dem typischen Versenfußlauf in
Barfußschuhen nicht laufen kann.
Ich
trage nun seit Anfang Februar nur noch meine correct toes in
Barfußschuhen und bin damit sehr zufrieden, auch wenn mein neuer
Laufstil für andere eher aussieht, wie der Frosch im Salatbeet. Ich
liebe ihn, meinen neuen Ballengang und perfektioniere ihn täglich.
:-)
Zudem
hat sich auch meine Körperhaltung etwas ursprungs-normalisiert, wo
wir auch gleich beim nächsten Thema „Lebensqualität zurück
gewinnen“ sind. Die correct toes und die Barfußschuhe waren
nur der Anfang. Dazu muss ich erwähnen, dass meine Körperhaltung
schon von Kindheitstagen nie besonders gut war. Und mir die Ärzte
immer wieder mitteilten, ich müsse regelmäßig Rückenübungen
machen, weil mein rechtes Bein zu kurz, mein Becken schief und meine
Wirbelsäule etwas verdreht seien.
Nun
ist der menschliche Körper aber ein Meisterwerk der Natur und
gleicht alle Schießstände irgendwie aus, damit der Kopf nicht von
Schief nach Links hängt. Demzufolge war auch mein Schultergürtel
nicht waagerecht und die Wirbelsäule wölbte sich etwas nach außen,
wodurch mein Rücken nie gerade sein konnte. Durch die positiven
Erfahrungen mit den Barfußschuhen, war ich voller Zuversicht auch
diese Fehlstellungen irgendwie zu korrigieren. Also verbrachte ich
wieder mehrere Stunden im Internet, um Ursachen und Lösungen zu
finden.
Dabei
stieß ich auf deutsche Seiten zum Thema ‚Atlaswirbel korrigieren‘.
Ich kenne zwar eine Atlas aus Schulzeiten, aber der Atlaswirbel war
mir neu. Ich fand heraus, dass der Atlaswirbel, der erste Halswirbel
ist, auf dem der Kopf sitzt und eine Schiefstellung eben dieses
ersten Halswirbels Auswirkungen auf den gesamten menschlichen
Haltungsapparat hat.
Interessant,
dachte ich und fand auch alle meine Symptome, vom zu kurzen Bein bis
hin zur verdrehten Wirbelsäule und gelegentlichen Kopfschmerzen, als
mögliche Ursache in der Schiefstellung des Atlaswirbels. Meine
Neugier war geweckt und ich fand schnell heraus, das diese sogenannte
Atlaskorrektur, also die Korrektur des ersten Halswirbels
ursprünglich aus den USA stammt und schon ein paar Jahrzehnte alt
ist.
Nur
wird im allgemein von den Ärzten dem Atlaswirbel nicht allzu viel
Aufmerksamkeit geschenkt, als mögliche Ursache hatte man mir immer
wiederholt gesagt, es liegt bei mir an einem zu schnellem Wachstum in
der Pubertät.
Egal
es zählt das hier und jetzt, ich fand einen, auf dieser
Atlaskorrektur ausgebildeten Chiropraktiker hier eine Stunde von mir
entfernt. Diese Spezielle Methode wird im Allgemeinen auch in
Deutschland nur von ausgebildeten Chiropraktikern durchgeführt und
wird von der Krankenkasse nicht erstattet. Der Vorteil dieser
speziellen Atlaskorrektur-Methode ist, sie wird bei vollem
Bewusstsein und ohne jeglichem chirurgischen Eingriff und nach
sorgfältiger Voruntersuchung mit speziellen Röntgenbildern
durchgeführt. Und dieser Eingriff tut nicht einmal weh! Ich hatte
noch am selben Tag einen Termin beim Chiropraktiker ausgemacht. Ich
war ziemlich nervös, es war außerdem auch der erste Arztbesuch für
mich hier in den USA. Das Team und der Chiropraktiker waren an sich
sehr nette und herzliche Leute, ich fühlte mich in guten Händen.
Mein Atlaswirbel war um 6 Grad nach links und etwas nach außen
verschoben, jedoch schon nach der ersten Behandlung saß mein
Atlaswirbel wieder korrekt und meine Beine waren fast wieder gleich
lang!
Wie
schon erwähnt, alles ohne Schmerzen. Ich hatte nur die nächsten
paar Tage nach der ersten Atlaskorrektur etwas Muskelkater im Nacken.
Nach
einer Woche bin ich erneut zur Nachkontrolle zum Chiropraktiker
gefahren, er gab mir dieses Mal eine Tiefgewebsmassage mit einem
Massagegerät und richtete mit einem kleinen Pistolen-ähnlichen
Gerät meine Schulterblätter nach dem selben Domino-Prinzip. Eine
Woche später war ich erneut zur Nachkontrolle und alles war in
Ordnung, meine Beine waren wieder gleich lang, Hüfte und Schulter
auch wieder horizontal ausgerichtet. Nach insgesamt 3 Behandlungen
konnte ich endlich wieder aufrecht durchs Leben gehen, wow! In der
Zeit zwischen den Behandlungen habe ich mich größtenteils geschont,
um meinem Körper die Möglichkeit zu geben, Muskeln, Sehnen usw. mit
der neuen Körperhaltung anzufreunden.
Die
Behandlung an sich ist recht unspektakulär aber sehr wirkungsvoll.
Aber man kann sich das im Prinzip wie einen Domino-Effekt vorstellen,
denn wenn der erste Halswirbel angetippt wird geht eine
Kettenreaktion durch die komplette Wirbelsäule und richtet alles was
vorher schief war!
Das
schönste Erlebnis war, als ich nach den 3 Behandlungen abends vor
meinem Spiegel im Bad stand und sah, dass ich keine schlechte
Körperhaltung mehr hatte. Wie von Zauberhand, ich war überglücklich
und stolz auf meine zurückerlangte Lebensqualität! :-)
Nun
zur Reise in einem kleinen Flugzeug quer durch die USA und wie es
dazu kam.
Anfang
Februar fragte mich Mike, der Pastor der Kirchengemeinde, in der ich
als Freiwilliger tätig bin, ob ich mit ihm im April mit nach Florida
kommen möchte. Dazu muss ich erwähnen, dass er auch Pilot ist und
sein eigenes Flugzeug, eine ältere Cessna 206 hat, und ich mit ihm
schon des öfteren durch die Gegend geflogen bin.
Meine
Antwort war natürlich „Ja“, obwohl ich noch nicht genau wusste,
wo es eigentlich in Florida hingehen würde. Etwas später erklärte
er mir von sun&fun, einer Flugshow im Herzen Floridas, wo sich
die meisten Piloten mit ihren eigen Flugzeuge treffen, austauschen
und die Flugshow an sich bewundern. Das klag für mich nach Abenteuer
und jeder Menge Spaß. Mike war selbst die letzten paar Jahre dort
gewesen und wusste wo der Hase lang läuft. Im wahrsten Sinne des
Wortes, denn übernachtet wird auf dem Flugplatz im Zelt neben dem
Flugzeug.
Ich
freute mich sehr auf diesen Trip, besonders als er eines Sonntages
erwähnte, dass wir auch einen Abstecher vom Festland Floridas zu den
Bahamas machen würden, juhu. Mike ist Jahrgang 1960 und ein recht
cooler Typ, der gerne neues Ausprobiert. Computer sind nicht seine
Freunde und so kümmerte ich um die erforderlichen Dokumente und
Zertifikate, die man für Internationale Flüge benötigt, da die
Bahamas eine ehemalige britische Kolonie sind und nicht mehr zu den
USA gehören. Es war mir eine Freunde mich mit den ganzen Sachen
auseinander zusetzen, denn auch ich werde demnächst mit meinem
eigenen Flugzeug mal zu den Bahamas fliegen, warum auch nicht - liegt
ja gleich um die Ecke. Und was gibt es Schöneres für einen Piloten,
als mit seinem eigenen Flugzeug durch die Gegend zu fliegen.
Mike
und seine Familie hatten mich auch Ostersonntag zum gemeinsamen
Mittagessen eingeladen, in den Staaten wird nur der Ostersonntag
gefeiert. Karfreitag und Ostermontag sind ganz normale Arbeitstage.
Eine Woche später ging es dann los.
Der
Plan war am 04.04. morgens um 6 Uhr hier loszufliegen und spätestens
am nächsten Tag mittags auf dem Flughafen Lakeland anzukommen, da
der Flughafen dann für den öffentlichen Flugverkehr geschlossen
wird und der Luftraum frei für die eigentliche Airshow ist, die am
05.04. bis zum 10.04. andauert. Da aber mal wieder eine Kaltfront mit
schlechtem Wetter von der Küste her bei uns vor der Tür stand,
beschlossen wir schon am Sonntag nach dem Mittag loszufliegen. So
starteten wir am Sonntag 14 Uhr Richtung Osten. 4 Personen, Mike,
seine Tochter Brooke, ihr Ehemann Caleb und ich. Jeder von uns hatte
ein Zelt, Schlafsack, weiteren Campingkram und natürlich Klamotten
dabei, um die kommenden 10 Tage über die Runden zu kommen.
So
war das Flugzeug bis zum maximalen Gewicht voll gepackt und unser
erstes Etappenziel bis zum Abend war Big Piney im Bundesstaat
Wyoming. Was mit unter die größte Hürde darstellte, da wir über
die Cascade Mountains, noch eine ganze Reihe von anderen Bergen rüber
kommen mussten und so sind wir auf 14.000 Fuß gestiegen.
Was
für Jumbojets kein Problem darstellt, die in einer Flughöhe
zwischen 30.000 Fuß und 42.000 Fuß unterwegs sind, ist für kleine
Flugzeuge schon um einiges heikler. Denn es dauert eine Weile und ab
mindestens 12.500 Fuß benötigt der Pilot extra Sauerstoff, wenn die
Flugzeugkabine nicht unter Innendruck steht. Für Passagiere muss
extra Sauerstoff erst ab einer Höhe von 15.000 Fuß zu Verfügung
stehen. Mikes's Flugzeug ist mit extra Sauerstoff ausgerüstet, so
stellte dies kein Problem dar. So hatte jeder von uns eine
Sauerstoffmaske für die Nase auf. Die kritische Höhe beginnt ab
10.000 Fuß, und es kann passieren das man einschläft oder sogar
Ohnmächtig wird. Kleinflugzeuge sind in der Regel nicht mit
Druckkabinen ausgestattet, dies findet erst bei Turbo-Prop oder
Turbinen Flugzeugen statt.
Es
war zudem meine persönlich höchste Höhe, die ich in einem kleinen
Flugzeug bis jetzt je erreicht habe. Big Piney ist ein kleines
Verschlafenes Örtchen, umgeben von einer Bergkette und liegt auf
knapp 7000 Fuß Höhe, es war arschkalt dort und die Gegend ist
geprägt von Rinderzucht. Was allerdings gut war, und ich bis dato
auch nicht wusste ist, dass es an vielen Flughäfen in den USA ein
Auto zur Verfügung gestellt wird um zum Essen/Hotel etc. zu fahren.
In diesem Fall einen Ford Expedition, und da keiner fahren wollte,
kutschierte ich uns zum nächstgelegenen Mexikaner für's
wohlverdiente Abendbrot. Übernachtet haben in dem großzügigem
Flughafengebäude, wo jeder eine Couch zum schlafen hatte. Der kleine
Flughafen wurde von einem älteren Ehepaar, die im Wohnwagen im
Hangar hausten, geleitet und betrieben. So wie es in Amerika typisch
ist.
|
unser courtesy car |
Die
genauen Einzelheiten jedes einzelnen kurzen Stopps erspare ich euch,
sonst wird das hier ein 50 seitiger Eintrag. ;-)
Am
nächsten Morgen ging es weiter Richtung Florida, nach 4 Stunden Flug
stoppten wir kurz im Bundesstaat Nebraska, den Namen des kleinen
Ortes hab ich vergessen. Nach 5 weiteren Stunden landeten wir
irgendwo in Arkansas, wo wir auch in einem Motel übernachteten.
Brooke teilte sich ihr Zimmer mit ihrem Mann Caleb und ich teilte mir
ein Zimmer mit Mike. Zu Abend haben wir bei einem typischen Fastfood
Restaurant dem „Sonic“ gegessen. Es ist ein Fastfood Restaurant
der alten Schule, wie mir Mike erklärte, denn es gab draußen mehr
Parkplätze als Sitzplätze im inneren. Das sei so weil in den
50er/60er die Leute so stolz auf ihre Autos waren und sehr viel Zeit
in ihnen verbrachten, so auch beim Essen.
Nach
kurzem Frühstück im Supermarkt ging es um 7 Uhr für uns weiter
nach Florida, 5 Stunden blieben uns noch um rechtzeitig in Lakeland
auf dem sun&fun anzukommen. 3 Stunden später hielten wir nochmal
kurz zum Tanken in Defuniak Springs in Florida und von dort aus ging
es direkt nach Lakeland im Herzen von Florida. Pünktlich um 14 Uhr
landeten wir auf dem großen Flughafen Lakeland Linder Regional, wo
die sun&fun Airshow statt fand.
Es war herrlichster
Sonnenschein und 27 Grad warm. Sommer, Sonne, etwas Wind und
Flugzeuge, das ist sun&fun. Nachdem wir uns etwas akklimatisiert
hatten, zogen Mike und ich los zum eigentlichen Geschehen. Er zeigte
mir so gut wie alles und erklärte mir das am nächsten Tag die
ganzen Hangars, die etwas abseits lagen, geöffnet werden und dort
noch unzählige Stände zu besichtigen seien. Gegen Abend trafen wir
Brooke und Caleb und aßen gemeinsam Pizza, es gab nur Amerika
typische Fastfoodstände auf dem Festivalgelände mit Pizza, Hotdogs
usw., und schauten zu wie die meisten Piloten die aus der Nähe
kamen, nach der täglichen Flugshow, wieder nach Hause flogen. Was so
um die 50 Flugzeuge waren. Wir erlebten einen wunderschönen
Sonnenuntergang im Campingstuhl neben unserem Flugzeug. Danach machte
ich mich auf zum Dusch-Container, der etwa 10 Minuten Fußweg
entfernt lag. Mit meinem Handtuch über der Schulter, dem
Kulturbeutel in der Hand und Kopflampe watschelte ich querfeldein zum
Duschen, dort standen schon 5 Leute und spekulierten darüber, ob
noch warmes Wasser für uns übrig sei. Eine halbe Stunde später
konnte ich eine der 3 Duschkabinen betreten, das Wasser war eher
Lauwarm aber angenehm. Das ganze hat mich stark an einen oder anderen
Übungsplatzaufenthalt mit der Bundeswehr erinnert, Zelten, Duschen
im Container und Dixi-Klo.
Einfach
Herrlich, ich erinnere mich gern am meine Bundeswehr-Zeit zurück.
Zur Airshow selbst brauch ich nicht viel sagen, Flugzeug, Flugzeug,
Flugzeug, Schrauben, Loopings, Düsenjet, hoch, runter, links,
rechts. Hat jeder schonmal irgendwo gesehen. Ich habe auf der Airshow
an einem Seminar über die Bahamas teilgenommen, denn unser nächstes
Ziel waren ja die Bahamas. Dort wurde nochmal im Detail erklärt, was
für Dokumente für die Einreise/Ausreise benötigt werden und
welchen Flugpläne erstellt werden müssen um die Grenze der zu
überqueren. Ich hatte mich ja im Vorfeld schon ausführlich
informiert und so waren bestens vorbereitet.
die drei lustigen vier auf Achse
Der
eigentliche Plan war 2 bis 3 Tage auf der sun&fun zu bleiben,
doch das Wetter spielte in der zweiten Nacht nicht ganz mit und wir
hatten ein großes Gewitter mit sehr viel Regen die Nacht über,
zudem kam noch das Mike's Zelt nicht dicht war und es rein geregnet
hat. So beschlossen wir gegen Mittag die Airshow zu verlassen. Gesagt
getan, machten aber noch einen Abstecher zu den Florida Keys, eine
Inselgruppe im Süden Floridas, auf den es nur eine große
Hauptstraße quer durch gibt, von der man allerdings nur Palmen sieht
und nichts vom Golf von Mexico oder dem Ozean. Es gibt dort auch nur
zwei Flughäfen, Key West am Süd-Westlichen Ende der Keys und
Marathon in der Mitte. Wir landeten in Marathon, aßen dort im
„Sportys“ Fischrestaurant, wo ich ein fantastisches
Thunfisch-Sandwich aß, lecker. Beim Essen beschloss Mike eine Nacht
auf den Keys in Marathon zu verbringen und auf einem gemieteten Boot
zu übernachten. Doch diese Idee stellte sich als totaler Reinfall
raus, denn das angepriesene Boot, was mitten im Kanal vor Anker lag,
sah nur von außen gut aus, von innen total dreckig und alles voller
Hundehaare. Plan B war dann auf eine Art Hausboot zu übernachten,
was dann auch ganz ok war.
Von
dort aus ging es am nächsten Morgen nach Fort Lauderdale, zu BanYan
Air. Wo man direkt Flüge zu den Bahamas buchen kann, ich nutzte nur
die Räumlichkeiten um den grenzüberschreitenden Flugplan zu
erstellen und um alle Formalitäten zu erledigen. Und von dort aus,
mit Schwimmwesten und Rettungsinsel im Gepäck, starteten wir direkt
zu den Bahamas. Der Flug vom Festland der USA zum nächst gelegenen
Grand Bahamas International Airport, dauerte nur rund 40 Minuten. Wir
mussten dort landen um unsere Einreise zu vollziehen, $50 für die
Einreise im Privatflugzeug mussten wir zahlen und diverse Formulare
für die Einreise habe ich ausgefüllt.
Ab
da an konnten wir quer durch die Bahamas, die insgesamt 700 Inseln
umfasst, fliegen, sind aber die erste Nacht auf Grand Bahama in
Freeport geblieben, wo wir in einem sehr komfortablen Mietwohnung
hausten, die direkt an einem Kanal lag. Als ehemalige Kronkolonie
Großbritanniens gibt es natürlich Linksverkehr auf den Bahamas. Was
Mike sehr freute, der eh gern neues ausprobiert, denn unser Mietwagen
war auch noch Rechtslenker. Es war sehr spaßig, denn immer wenn er
den Blinker betätigen wollte ging der Scheibenwischer an, da alles
Seitenverkehrt im Auto war. Was hab ich bei der Autofahrt gelacht,
herrlich. Nach kurzem Snack im BurgerKing fuhren wir zum Markt von
Port Lucaya, der mich sehr stark an den Jalla-Jalla Markt im Camp
Marmal in Afghanistan erinnerte. Jeder bot fast das selbe an wie der
Nachbar, hielt seine Ware aber für besser. Ich deckte mich mit zwei
Postkarten ein, was mir völlig genügte denn die Erinnerung und die
Bilder hier in diesem Eintrag sind Souvenir für mich genug. Was gibt
es sonst noch zu den Bahamas zu sagen, Sonne, Wind und azurblaues
Meer mit unzähligen einsamen Stränden mit tollen Korallenriffen!
Ein Paradies für jeden Taucher wie mir, das allein ist für mich
schon Grund genug noch einmal zum Tauchen dorthin zurück zukehren.
Traumhaft schön!
Viel
Zeit zum genießen der Traumhaften Strände hatte ich allerdings
nicht, wir sind viel auf Grand Bahama umhergefahren und haben den
ersten und letzten Abend dort in einem Österreichischen Restaurant
in der Nähe vom Markt Port Lucaya ausklingen lassen.
Dort bedankte
ich mich bei allen meinen Mitreisenden, für die bisher schöne Reise
und lud sie alle zum Essen ein.
Mit
dem Besitzer hatte ich mich kurz auf deutsch unterhalten und
erfahren, dass er schon seit 40 Jahren dort lebt. Das Gulasch war
sehr lecker dort, jedenfalls zu empfehlen.
Am
nächsten Morgen machten wir noch eine kleine Kayakfahrt in den
Kanälen von unserer Ferienwohnung aus und danach ging es wieder
zurück zum Flughafen.
Von
der Insel Grand Bahama sind wir dann noch nach über die Insel
Eleuthera geflogen und dann direkt zurück über den Ozean nach Fort
Lauderdale, um wieder in die USA einzureisen, was komplett
unproblematisch war. Bei Banyan Air gaben wir die geliehene
Rettungsinsel wieder ab, flogen von dort aus weiter Richtung Norden
und landeten irgendwo in Nord-Florida, übernachteten dort und flogen
dieses Mal eine andere Route zurück nach Oregon. Ich führe auf
dieser Route nur die Highlights für mich hier auf.
Unter
anderem flogen wir von Florida aus durch Alabama, Mississippi und
Louisiana wo wir wieder übernachteten. Von dort aus ging es weiter
nach Brady Texas, einer kleinen verträumten Stadt, in der Nähe von
Tuscon, wo wir einen halben Tag im Flugzeug Museum in Tuscon
verbrachten. In Tuscon im Bundesstaat Texas ist übrigens auch der
größte Flugzeugfriedhof für militärische Flugzeuge, direkt neben
der Davis-Monthan Air Force Base.
Um
6 Uhr am nächsten Morgen ging es für uns weiter durch New Mexico,
Arizona, nach Nevada. Was sehr cool war, denn wir überflogen den
legendären Hoover Damm im Black Canyon, der gigantisch groß ist und
unweit von „sin city“, Las Vegas entfernt liegt.
Dann
ging es für die letzte Etappe weiter über Idaho zurück nach
Troutdale, Oregon. Leute, was für ein cooler 10 Tage Trip! Wow, wir
landeten in 10 verschieden Bundesstaaten und verbrachten 48 Stunden
in einem kleinen Flugzeug. Die ganze Reise über hat mir Mike so viel
über die verschiedenen Gegenden erzählt und wir hatten alle einen
riesigen Spaß. Zwischendurch hatte ich auch mal das Steuer vom
Flugzeug übernommen, um Mike etwas zu entlasten und um meinen
Flug-Skill aufrecht zuhalten.
in Texas ist alles größer,
auch die Hüte
das waren noch Zeiten, als Staplerfahrer Klaus
groß, größer, Jahresportion
Wieder
zurück setzte ich mich wieder an meinen Onlineinstrumentenkurs,
dieser ist mittlerweile, inzwischen habe ich diesen Eintrag
geschrieben, auch beendet und nun heißt es für mich lernen für den
Theorie-Test.
Eine
Sache muss ich euch noch erzählen.
Es gibt ja hier in den USA nur
den Abgastest alle 2 Jahre für Autos. Und man sollte meinen, dass
dieser auch leicht zu bestehen ist, aber Pustekuchen. Denn mein guter
Volvo V70 ist mit Ach und Krach durchgefallen, es erschien eine
Fehlermeldung, dass mein Vakuumsystem ein großes Leck hat. Das Gute
ist, dass man hier in den USA den Abgastest nur bezahlen muss wenn
man ihn auch besteht. Also alles halb so schlimm, dachte ich. Ich
begab mich dann erst einmal selbst auf Fehlersuche und stellte fest,
dsas mein Tankdeckel nicht korrekt aufgeschraubt war, was mit unter
schon zum Leck im Vakuumsystem führen kann. Nun könnte man meinen
ich bin zu blöd einen Tankstutzen richtig einzuschrauben, da ich
hier im Bundesstaat Oregon aber nicht selber Tanken darf, hat mit
Sicherheit einer des Tankpersonals meinen Stutzen nicht richtig
aufgeschraubt. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist manchmal eben doch
besser.
Da
ich aber nun nicht genau wusste, ob es der Fehler war bin ich
trotzdem zur Autowerkstatt gefahren um auf Nummer Sicher zu gehen.
Die Werkstatt führt dann einen sogenannten „smoke test“ durch,
in dem alle Luftleitungen mit Hilfe von Qualm auf Undichtigkeit
überprüft werden. Bei mir gab es kein Leck und der Fehler wurde im
Bordcomputer zurückgesetzt. Als ich mein Auto abholen wollte,
erzählte mir der Mechaniker, ich müsse, um den Abgastest zu
bestehen, unbedingt einen „drive cycle“ durchführen. Ich schaute
den Mechaniker fragend an und verstand nur Bahnhof. In meinen Augen
verstand ich das so, einfach ein paar Runden um den Block zu fahren
und alles ist schicki. Er gab ein kleinen Computer ähnliches Gerät,
was die ganze Zeit während des Fahrens an meinen Bordcomputer
angeschlossen sein müsse, und wenn die zwei Dioden, die Rot sind,
Grün werden, bin ich bereit für den Abgastest. Also fuhr ich 2
Stunden über die Interstate und ein bisschen in der Gegend umher,
aber nix mit Grüne Dioden. Zu Hause recherchierte ich dann erst
einmal im Internet, was ein „drive cycle“ überhaupt ist. Und
zwar muss der Bordcomputer alle möglichen „Fahrzyklen“
durchlaufen, um wieder in den „Bereit Modus“ zu gehen. Auf der
Internetseite von Volvo hab ich eine 8 Punkte Liste gefunden, um den
einen Fahrzyklus zu durchlaufen, dieser aber zweimal durchgeführt
werden muss. Diese 8 Punkte sagen unter anderem in einer bestimmten
Drehzahl für eine ganz bestimmte Zeit, in einer ganz bestimmten
Geschwindigkeit zu fahren, dann zu stoppen und wieder von vorne.
Die
ganze Sache ist im normalen Straßenverkehr so gut wie nicht zu
bewerkstelligen. So suchte ich eine Volvo Fachwerkstatt auf und
klagte mein Leid, zusätzlich sollten sie noch ein paar andere Sachen
überprüfen.
Jedenfalls
das Ende vom Lied war, in meinem Auto war die Vakuumpumpe, ein
Luftmassensensor und ein komisches Luftventil kaputt. Nachdem alle
Sachen repariert wurden bestand ich dann auch den Abgastest und habe
jetzt für 2 Jahre Ruhe. Um den drive cycle zu bestehen spulte der
Volvo Mechaniker 130 Meilen zusätzlich auf meinen Tacho.
So,
und wenn mir jetzt einer klarmachen will um den Abgastest zu bestehen
müsse man erst einmal schön sinnlos durch die Gegend fahren und die
Umwelt zusätzlich verpesten, der gehört für mich mit dem
Klammerbeutel gepudert. So wird es wenigstens nie langweilig und es
gibt immer was zu erzählen.
Das
war erst einmal wieder von mir, vollgepackt mit tollen Sachen, die
mein Leben schöner machen! Alles ist möglich, Lebt euren Traum!
Bis
zum nächsten Mal, genießt die Bilder.
See
you later alligator. :-)